Disminded - Bühnen rocken, Biere trinken, Burger essen und Würste legen



MG: Moin Jungs, Ihr dürftet ja den meisten unserer Leser noch relativ unbekannt sein. Daher stellt euch unseren Lesern doch einfach mal kurz vor.



Hey, wir nennen uns Disminded und kommen aus dem schönen Wesel am Niederrhein und musizieren jetzt schon 5 Jahre zusammen und sind ein gut eingespieltes Team. Kevin „singt“, Auer „spielt“ Gitarre und Pippo „trommelt“… Stefan hilft im Moment am Bass aus, bis wir ein festes Mitglied gefunden haben. (Bei Interesse einfach mal melden! ;-)


Disminded kann in vielerlei Hinsicht übersetzt werden, einfach ein kaputter Verstand, eine kleine Schizophrenie oder ein zerstörter Geist. Darum geht es auch hauptsächlich in unserer Musik, vor allem in den Texten.


Kevin war vorher schon in einer Death Metal Band namens „Slave to Misery“ aktiv, Pippo hat mt Martin Van Drunen bei „Death by Dawn“ die Bretter gerockt und Auer war in mehreren kleinen Projekten aktiv, jedoch nie längerfristig.




MG: Ihr bietet auf eurer Demo ja einen sehr interessanten Genremix aus Death, Thrash und (Grind-)Core. Ihr habt damit aus meiner Sicht schon einen recht markanten Sound entwickelt. War diese Mixtur eine bewusste Entscheidung oder wie kam es dazu?



Kevin: Das war keine bewusste Entscheidung. Als wir die Riffs hörten die Auer uns mal vorspielte waren wir angetan, haben unseren Stil mit einfließen lassen, hier und da was verändert und da war das neue Baby schon im Kasten. Es gibt allerdings auch Songs wie „Acid“ beispielsweise, der mehr oder weniger live entstanden ist und auch gefällt.



Auer: Ja, „Acid“ ist ein lustiges Teil, aus einer Laune heraus entstanden… eine echte Partynummer irgendwie, hahaha!


Nein, im Ernst: Wir wollen das Rad nicht neu erfinden und sind weiß Gott auch keine überaus talentierten oder virtuosen Musiker. Wir machen einfach das, was uns Spaß macht und nehmen alles mit was uns gefällt und wenn es den Leuten gefällt, dann ist das noch besser!




MG: Was sind denn in diesem Zusammenhang eure direkten Einflüsse? Welche Bands inspirieren euch?



Kevin: Boah, ich steh‘ total auf den Kyle Symons von Malevolent Creation und auch die alten Sachen von Kataklysm inspirieren mich heute noch, wobei im selben Satz auch Dew-Scented zu erwähnen wäre!!! Bei mir im Schrank überwiegt mittlerweile jedoch der Stonerkram von Kyuss über Red Fang bis Truckfighters.



Auer: Als direkten Einfluss muss ich auch Kataklysm und Dew-Scented nennen, das sind Bands, die es irgendwie schaffen, hammerharte Riffs zu schreiben, aber die Melodie nie aus den Augen lassen, das hat mich schon immer fasziniert. Ich höre Iron Maiden seit ich 6 Jahre alt war, und habe zu ihrer Musik Gitarre spielen gelernt, ich kann quasi nicht anders als melodisch.




MG: Was inspiriert euch denn neben Musik noch alles?



Kevin: Mich hauptsächlich der Alltag, das Austauschen mit Freunden oder ganz normale Dinge. Du sitzt beispielsweise in einer wichtigen Prüfung und du kommst zum verrecken nicht weiter und der Kopf explodiert schon. Oder eine Auseinandersetzung mit dem Vorgesetzten oder einfach mal die Faust in der Tasche machen…



Auer: Ja, der Alltag ist eine wichtige Inspirationsquelle. In meinem Job als Einzelhändler zum Beispiel, bekommt man schon viel Scheiße mit, da staut sich einiges an Frust an und was gibt es schöneres, als diesen Frust dann am Griffbrett auszulassen :D




MG: Ihr habt schon recht früh Konzerte mit Genregrößen spielen können, u.a. Belphegor und Jack Slater. Könnt ihr ein bisschen von euren Erfahrungen bei diesen Konzerten berichten?



Kevin: Ich war vor dem Gig mit Belphegor schon ziemlich nervös .. man steht schon ein wenig und Leistungsdruck wenn man direkt vor so einem Tier wie dem Sänger von Belphegor auf die Bühne kommt.. Aber als dann erstmal die Songs liefen hat sich das schnell wieder alles eingependelt, ich denke an dem Abend waren wir alle etwas aufgeregt! An das Jack Slater Konzert kann ich mich kaum erinnern… das Essen war gut glaube ich.



Auer: Nein, da gab es nur Nudelsalat… Da war eh nix los, weil am gleichen Abend irgendwo in der Nähe ein anderes Festival war. Aber generell bin ich vor solchen Gigs nicht wirklich nervös, es sei denn, es sind was weiß ich wie viele Zuschauer da, dann prickelt´s schon etwas in den Zehenspitzen. Die Bands, mit denen wir spielen, haben darauf jedoch keinen Einfluss, denn ob wir mit Kataklysm oder einer kleinen Punkband aus Bad Salzuflen spielen, es sind alles nur Menschen.




MG: Sofern ich eure Texte richtig interpretiert habe, beschäftigt ihr euch vor allem mit sozialen Missständen in unserer Gesellschaft, z.B. Fremdkontrolle und menschlichen Mängeln. Wie kommt ihr auf diese Themen? Passen sie für euch einfach gut zur Musik oder verarbeitet ihr hier auch persönliche Beobachtungen und Erfahrungen?



Kevin: Wie gesagt der Austausch mit Freunden regt mich gerne mal zum schreiben an. Aber auch eigene Erfahrungen die ich gemacht habe, vor allem die geprägt haben, schreibe ich gerne für Disminded nieder, um sie dann mit den Jungs zu vermusizieren…


Aber sie passen auch gut zur Musik finde ich. Halt schnell, hart, aggressiv, wie auch zum größten Teil die Texte.



Auer: Das Texten übernimmt meistens Kevin, der hat da schon mehr auf der Pfanne als ich, hahaha! Ich habe die ein oder anderen Lyrics dazugesteuert, die sind dann meistens aber eher stumpf und oberflächlich, nicht so tiefgreifend wie Kevins Texte.




MG: Euer Sound ist ja irgendwo zwischen Oldschool-Thrash/-Death und modernen Core-Einflüssen angesiedelt. Zieht ihr damit eigentlich eher ein jüngeres Publikum an oder habt ihr das Gefühl, dass auch ältere Semester euch auf den Konzerten gut annehmen?



Kevin: Erstmal glaube ich, dass wir niemanden speziell anzielen wollen. In erster Linie machen wir den Sound den wir geil finden und wo wir uns auch alle ein wenig wiederfinden. Bei unseren Konzerten habe ich bis jetzt eigentlich immer ein gemischtes Publikum gesehen von alt bis jung und von bunt bis schwarz.



Auer: Mich hat dieses Rumgekaspere innerhalb der Szene schon immer angekotzt… „Ich trinke nicht mit dir, weil du ein Torture Killer Shirt anhast!“ musste ich mir von einem Old School Thrasher schonmal anhören, das ist einfach Bullshit!


Ich finde es geil, dass wir es auf unseren Gigs irgendwie schaffen, die Massen zu vereinen… Da trinken Venom mit Slipknot, Slayer mit As I Lay Dying und Bolt Thrower mit Manowar!




MG: Ihr habt jetzt ein Demo und eine EP selbst herausgebracht. Was steht denn als nächstes bei euch auf dem Plan?



Auer: Auf jeden Fall nochmal aufnehmen, da wir noch so viel Material haben, wie Haare am Sack. Natürlich weit rumkommen und viele Konzerte spielen. Im Sommer denken wir eventuell über ein Videoprojekt nach aber das ist auch eigentlich noch nicht spruchreif.




MG: Inzwischen sind ja viele kleinere Bands von dem Problem „Pay To Play“ betroffen, müssen also ein Mindestkontigent an Eintrittskarten für ein Konzert ankaufen (um diese dann selbst weiterzuverkaufen) oder sich auf bestimmten Tourneen einfach direkt einkaufen. Hattet ihr in der Vergangenheit auch schon Berührungspunkte zu diesem Thema?



Auer: Nein und das vermeiden wir auch. Es finden auch so genug gute Konzerte statt, ohne diesen Quatsch. Wir hatten uns mal bei so einer Geschichte angemeldet, haben aber sofort abgesagt, als wir die Bedingungen gestellt bekommen haben. Was ist das bitteschön für ein Contest, bei dem man dann gewinnt, wenn man die meisten Leute mitbringt? Das ist doch nur Geldmacherei, OHNE UNS!!!




MG: Vor einigen Tagen habe ich ein interessantes Interview mit Nergal von Behemoth gelesen, in dem er mitteilte, dass er Facebook als mächtiges Handwerkzeug für Nachwuchsbands ansieht. Er empfahl Newcomern ihren Facebook-Account immer aktuell zu halten und dort eine Gefolgschaft aufzubauen. Würdet ihr ihm dort zustimmen? Wie nutzt ihr Facebook für eure Zwecke?



Auer: Ha! Da hat der gute Mann schon Recht. Wir schauen nach einem Konzert auch bei uns nach, ob wir mehr likes bekommen haben. Man kann da schon was beobachten, ob man an diesem Abend auswärts das Publikum begeistert hat oder nicht, aber man sollte auch nicht alles auf diese Facebook - Likes geben.


Was am meisten zählt ist doch das Zwischenmenschliche, dass man auf Gigs mit den Leuten abhängt, sich gut versteht und Party miteinander macht… Hochnäsige Rockstarallüren und private Backstagepartys erachten wir da eher als kontraproduktiv. Natürlich kann man mit den Bekanntschaften, die man „on the road“ macht, nicht ständig SMS-Kriege führen, von daher ist FB schon ein super Werkzeug, um alle kollektiv über aktuelle Bandaktivitäten zu informieren und die Leute zusammenzutrommeln, Werbung zu machen und den Wahnsinn zu verbreiten, wo es früher nur die gute alte „Mund.zu-Mund-Propaganda“ gab.




MG: Die letzten Worte sollen euch gehören. Immer frei heraus mit dem was ihr euren Fans da draußen mitteilen wollt.



Kevin: Ich kann nur sagen Danke für 2013, Mann! Es haben uns viele Leute treu begleitet und mega geile Partys gefeiert. An jedem dem unsere Musik gefällt und der uns mal live sehen und hören möchte: Wir spielen in jedem Wohnzimmer!!!



Auer: Da kann ich mich nur anschließen! 2013 war ein Hammerjahr für uns, wir haben viele neue Freundschaften geschlossen, Kilometer gefahren, Städte gesehen, Bühnen gerockt, Nächte im Bus verbracht, Biere getrunken, Burger gegessen und Würste gelegt. Das hat riesen Spaß gemacht und ohne unsere Leute wäre das niemals möglich gewesen, DANKE dafür, auf ein neues 2014 mit Euch!




MG: Dann danke ich Euch dafür dass Ihr euch für das Interview Zeit genommen habt. Weiterhin alles Gute. Wir hören und sehen uns hoffentlich demnächst.





Disminded is:



Kevin – Vocals


Auer – Guitars


Stefan – Bass


Pippo – Drums





https://www.facebook.com/pages/Disminded/227107580669885


https://myspace.com/disminded2

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